ph4nt. - 2047 | MUZ - Musikzentrale Nürnberg
  • CD Neuerscheinung: ph4nt. - 2047

    CD Neuerscheinung: ph4nt. - 2047

    VÖ: 22.09.2023

22. September 2023

ph4nt. - 2047

CD und Musik-Neuerscheinung
»2047«
VÖ: 22.09.2023
Label: Nasse Records

2023 – die Folgen des Klimawandels sind nun auch in Mitteleuropa unübersehbar, die Klimakatastophe kündigt sich nachdrücklich an. Trotzdem wird nur zaghaft oder gar nicht gehandelt, Zerstörung & Ausbeutung bleiben Status Quo, das Automobil ist weiterhin die fette, heilige Kuh der Deutschen. Business as usual lautet der Modus Operandi und Widerstand wird zunehmend erbittert kriminalisiert.

2035 – lang anhaltende Dürren fegen über‘s Land, in Nürnberg herrscht schon länger Wasserknappheit. Hitzetote werden so alltäglich wie vormals Verkehrstote, und viele Menschen in Franken lernen, was das Wort „Hunger“ bedeutet. Waldbrände dank Trockenheit oder Überschwemmungen in den kurzen, heftigen Regenphasen fordern weitere Opfer. Der Teil der Bevölkerung, der weiterhin so tun kann als wäre alles in bester Ordnung, wird täglich kleiner. Trotzdem krallt sich der Kapitalismus noch erfolgreich an seinen Thron.

2047 – die Staaten Mitteleuropas, so noch vorhanden, führen erbitterte und verlustreiche Ressourcenkriege, vor Allem um Wasserreserven. Immer mehr Menschen in Deutschland leben in prekären Verhältnissen. Das System gerät zusehends in‘s Wanken, bäumt sich aber trotzdem noch gegen Widerständler*innen und Aussteiger*innen auf, die ihr Glück in Nicht-Kapitalistischen Lebensweisen suchen. Die Fluchtbewegung, die schon lange in den reicheren Ländern Europas angekommen ist, zieht nun weiter Richtung Skandinavien.

ph4nt.s neues Album erzählt aus verschiedenen Perspektiven kurze Geschichten, wie sie zwischen heute und 2047 denkbar wären. Tatsächlich erhielt ph4nt. den thematischen Anstoß durch einen Aufruf des Urban Lab, für das Projekt „Was wäre, wenn…“ Texte aus fiktiven Tagebüchern von Nürnberger*innen des Jahres 2035 einzureichen. Das Thema Klimawandel und wie mensch widerständig werden / bleiben kann, lässt ph4nt. nicht los. Dass ph4nt. selbst seit Frühling 2023 aufgrund politischer „Straftaten“ auf Bewährung ist, lässt das Anliegen, etwas gegen die Klimakatastrophe zu unternehmen für ph4nt. nur um so dringlicher werden. 2047 entwirft dabei, wie für ph4nt. üblich, keine Utopie, sondern versucht schonungslos aufzuzeigen, wie die Welt bzw. ganz konkret auch das Leben in ph4nt.s Heimatstadt Nürnberg in Zukunft aussehen kann, wenn die Mächtigen die Welt weiter für schnelle Profite zerstören, und wir nicht anfangen, entschieden genau dagegen zu kämpfen. Während Verwüstung noch ein nihilistisches Ende beklagte und an der revolutionären Kraft von Aktivismus zweifelte, möchte 2047 ein klarer Aufruf zum Handeln sein. Wer weiß, ob wir die Katastrophe noch abwenden können, aber wir haben keine bessere Option als es wenigstens zu versuchen! Das ist sicher nicht der positivste Anreiz, doch bei den täglichen Blechlawinen und der unverhältnismäßigen Repression, die mutige Aktivisti ständig abbekommen, hat ph4nt. auch keine Lust sich positive Reize aus den Fingern zu saugen.

Zumal die Musik, die die geneigten Hörer*innen auf 2047 erwartet, eher zu dramatischen Erzählungen als zum Träumen einlädt. Die Klangwelten werden weiterhin von fiesen, punchenden Industrial-Beats bestimmt, diesmal im ph4nt.-Kosmos erstmals von zumeist schroffen Powerchord-Riffs aus ph4nt.s E-Gitarre ergänzt. Die Synthesizer hinter 2047 sind auch neu (also 2nd or 3rd hand-neu) – so sind für die Beats diesmal ein Moog DFAM, und ein Sonic Potions x Erica Synths LXR-02 zuständig, und für die melodiöseren Synthlayers zeichnet größtenteils ein UNO Synth Pro Desktop verantwortlich. Auch das altbekannte Novation MiniNova ist auf Album Nummer 7 zu hören. Obwohl ph4nt. immer noch weit davon entfernt ist, ein*e Metal-Sänger*in zu sein, fühlte es sich dieses Mal ermutigt, etwas mehr mit der Stimme zu experimentieren. Außerdem gibt‘s erstmals einen Feature-Gast: Jakkl (Leiden, Die false Jacke) hat Text & Gesang für den Song „PJ“ beigesteuert. Recorded und editiert wurde wieder mit der wundervollen freien DAW Ardour.

Wie immer ist 2047 creative commons, heißt ihr könnt die Musik anhören, kostenlos herunterladen, weiterverbreiten, verwenden und verändern (#remix) wie es euch beliebt. A propos: sowohl der digitale Download als auch das 2nd hand Tape von Nasse Records enthält eine kleine Überraschung :)

ph4nt.s literarische Begleitung und sicher auch Inspiration für einige Motive waren neben tonnenweise Arte-Dokus und Artikeln: „Wie man eine Pipeline in die Luft jagt“ von Andreas Malm, der grandiose Roman „Walkaway“ von Cory Doctorow, „Die Mauer“ von John Lanchester sowie „Dürre“ von Uwe Laub. Falls jemensch sich für meine 2035-Tagebuchtexte interessiert – die sind hier zu finden: www.waswaerewenn2035.de/tagebuch/das-wasser-schwindet
www.waswaerewenn2035.de/tagebuch/loomy

Künstler*innen-Info

Irgendwo zwischen queerem Synthpunk und ökoterroristischem Electro-Industrial macht ph4nt. wütende, laute und scheinbar trotzdem tanzbare Musik. Punk mit Synthesizern eben. Es geht um Queerness, Repression, das Leben im Kapital-ismus, die Klimakatastrophe und welche Freiräume sich mensch trotz Alledem erkämpfen kann. ph4nts Musik ist creative commons, weil Kunst seiner Meinung nach für Alle frei zugänglich sein sollte & ph4nts Musik sowieso nicht kommerziell verwertbar wäre. Es bleibt ein Antanzen, Stampfen, Singen oder Schreien gegen die herrschenden Verhältnisse.

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