Nachruf: Keili Keilhofer – der kulturelle Überdruck im Kopf
Nachruf von Helmut „Jumpers“ Kestler - 28.11.2023
Um es mit einfachen Worten zu beschreiben: Der Keili war ein wirklicher Musiker, mit Haut und Haaren, nicht einer, der gut Gitarre spielen konnte, nein Keili war kein Musikant – er war ein Vollblutmusiker, verwachsen mit seinen Instrumenten und proppenvoll mit Ideen.
Ich, der nachrufende, bin hauptsächlich schuld daran, dass Keili Teil der Nürnberger Musikszene wurde, es hat bei der ersten testweisen Probesession kräftig gefunkt und schon war er Teil einer Nürnberger Band namens Blister Chap, der Rest ist History.
Keili hat immer die Nähe zum Publikum gesucht und genossen, so jemanden nennt man gemeinhin eine Rampensau – das war er ohne jeden Zweifel. Er hat immer gespielt auf Teufel-komm-raus, ohne Rücksicht auf Verluste – wunderbar.
Gespielt hat er mit allem, was sich angeboten hat, mit Jack Bruce, mit Kevin Coyne, mit Peter Hammer, Rudi Madsius, Evert Fraterman, Curley Kauper… um nur einige zu nennen - und natürlich last but not least mit der NC Brown Bluesband über viele erfolgreiche Jahre.
Relativ spät kam er auch dazu, Bilder zu malen und auszustellen, durchaus auch erfolgreich. Für ihn einfach ein Ausdruck seiner Kreativität mit anderen Mitteln – an Kreativität hat es ihm nie gemangelt.
Wenn so jemand geht, bleibt immer eine große, schmerzliche Lücke, sein Abgang hätte noch gut ein paar Jahre Zeit gehabt.
Genug Überdruck war da mit Sicherheit noch.
Mach´s gut dort oben – keep on rocking.
Foto: Archiv der Musikzentrale/Rick Roth