King Father Baboon halten sich mit ihrem Blues und Psychedelic Rock schon seit der Gründung Ende 2015 nicht mit genretypischen Attributen auf und hacken eben das, was auf dem Herzen liegt, in die Membran des Hörers Lauschorgan. Nicht ohne Erfolg. Der bis dahin noch recht rabiate und von jugendlicher Energie geschwängerte Sound, umnebelte dann 2017 die Luft des Taubertal Festivals und einigen weiteren Bühnen quer durch die Republik.
Kurz darauf erschien der erste Tonträger namens “Salvation”, welcher wütend, aber technisch makellos und raffiniert von einer geblendeten, sedierten, von Habgier getriebenen und unverbesserlichen Gesellschaft in sechs Songs erzählt. Nach einigen Besetzungswechseln, verschiedenster Phasen der Identitätsfindung und einer ausgedehnteren Pause, konnten Kris (Gitarre, Gesang, Rhodes), Max (Gitarre), Tobias (Bass) und Jonas (Drums, Gesang) an ihrem Sound feilen.
So wurde beispielsweise die Instrumentierung durch ein Fender Rhodes ergänzt und somit eine größere Bandbreite an Klängen ergründet. Das Ergebnis ist ein nicht weniger düsteres, aber in vielerlei Hinsicht reiferes, gezielteres und damit verständlicheres Songwriting. Wieder einmal beweisen die vier Musiker aus dem Nürnberger Raum ihre Vielschichtigkeit und überzeugen wie nie zuvor mit Ausstrahlung sowie Fertigkeiten am Instrument. Das zweite Album ist in Produktion, doch die neuen Werke werden der Hörerschaft, zumindest live, nicht vorenthalten.
Irgendwo zwischen Blues, Psychedelic Rock, Voodoo-Vibes und apokalyptischer Euphorie lässt man sich in das Hier und Jetzt davontragen. Absolut empfehlenswert!