Will man es sich leicht machen, ordnet man Ego Decay dem Postrock zu. Doch so einfach ist es dann doch nicht. Es kracht und rumpelt mitunter recht heftig: kantige Gitarrenriffs, ein paar Störgeräusche, deftige Drums und Bass wie ein Gewitter bilden den stürmischen Gegenpart zum Gesang, der trotz Rage und Inbrunst immer die prägnanten Melodien in den Vordergrund stellt. Vocals mit reizstarken Hooklines in bester Eighties Brit Tradition.
Die Refrains krachen gewaltig in Postgrunge-Manier, darunter legt sich mitunter eine dunkle Melancholie, die den heutigen Neo-Wave Acts zur Ehre gereichen würde. Elektronisches Bling-Bling findet keinen Platz zwischen Schlagzeug, Gitarren, Bass und Gesang. Repetitiv, rhythmusbetont und präzise spielen Ego Decay ihre Stärke als Live Act aus.
Konsequent transponieren sie den Druck, die Dringlichkeit und die Hingabe, die sie auf der Bühne auszeichnet, auch auf Platte, wie sie auf ihrer selbstbetitelten Debut-EP unter Beweis stellen.