»Betamensch EP«
VÖ: 29.09.2018
Label: Eigenvertrieb
Aus einer vermeintlichen Schnapsidee können auch hervorragende Dinge entstehen. Bestes Beispiel: Betamensch aus Nürnberg, die vier Jahre nach der ersten Idee von Sänger und Gitarrist Miguel Mayorga und Bassist Nick Andrade, endlich mal wieder eine zwischen Indierock und Alternative angesiedelte Rockband ohne Schnickschnack an den Start zu bringen, zusammen mit Schlagzeuger Johannes Pressl ihre selbstbetitelte Debüt-EP im Februar 2018 via Downbeat und Believe veröffentlichen.
Die fünf Songs, die bei einem elftägigen Studioaufenthalt bei Kurt Ebelhäuser (Long Distance Calling, Pascow, Adam Angst) im Dezember 2016 entstehen, kleiden sich in rohes Soundgewand und pendeln zwischen Leichtfüßigkeit, Alltagstristesse und Selbstfindung. Musikalisch verleiht das Trio diesen Grundpfeilern auf bewährte Art und Weise Ausdruck: Gitarre, Bass, Schlagzeug, keine Schnörkel, kein Ballast, kein Overdub-Overkill.
Das wird schon in der ersten Single „Ein Blick“ klar. Mayorga thematisiert mit seinem vibratoreichen Gesang, der gegen Ende des Songs immer kratziger und widerborstiger wird, die Geltungssucht in sozialen Netzwerken, während Andrade und Pressl im Eiltempo dicht gestrickte, an US-Alternative der 90er Jahre erinnernde Gitarren unterfüttern. Auch das dazugehörige Musikvideo spielt mit dem schönen Schein, indem es Mayorga erst alleine vor eine kalt-bläulichen LED-Wand platziert, bevor die Perspektive zur Bandperformance schwenkt und die Kulisse zum druckvollen Refrain in bedrohliche Rottöne taucht. Trotz dieser mulmigen Grundstimmung: Die Zukunft für Betamensch sieht nicht nur durch geleerte Schnapsgläser rosig aus.
„Betamensch“ erscheint am 23. Februar via Downbeat und Believe.